die Anfänge
Die Gemeinschaft wurde um eine gemeinsame Pizza herum von Gérard und Jo Croissant, Mireille und Jean-Marc Hammel am 25. Mai 1973 gegründet. Nachdem sie eine Erfahrung mit der Ausgießung des Heiligen Geistes gemacht hatten, stellten sich die beiden jungen Paare die Frage: „Was wäre, wenn wir in einer Gemeinschaft leben würden?“ Sie beschließen, nach dem Vorbild der ersten christlichen Gemeinden zusammenzuleben und alles gemeinsam zu nutzen.
Inspiriert wurden sie von Lanza del Vasto, dem Gründer der Arche-Gemeinschaft, in der sich Gérard und Jo kennengelernt haben, von den Pastoren Louis Dallière und Thomas Roberts und von Marthe Robin, der Gründerin der Foyers de Charité.
„Und alle, die glaubten, waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam. Sie verkauften Hab und Gut und teilten allen zu, jedem so viel, wie er nötig hatte. Tag für Tag verharren sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens.“
Die Apostelgeschichte 2, 44-46
DIE APOSTOLISCHE UND MISSIONARISCHE SENDUNG
Von 1973 bis 1981 ist die Gemeinschaft hauptsächlich „kontemplativ“. Die Geschwister bleiben vor allem innerhalb der Klostermauern. Sie sind missionarisch durch das Gebet und durch die Aufnahme von Menschen aus aller Welt, die von der Schönheit der Liturgie und der Spiritualität der Gemeinschaft angezogen werden. Da sie der Gastfreundschaft und der Unterstützung für die Armen den ersten Platz einräumen, nehmen sie diese, als auch andere, die am Rande der Gesellschaft stehen in ihrer Mitte auf.
Auf diese erste „kontemplative“ Phase folgte eine apostolische und missionarische Entfaltung der Gemeinschaft. Dieser Schwung wird zu einem raschen Wachstum in der ganzen Welt führen.
Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott;
Jesaja 40:1
« Wen soll ich senden? »
Jesaja 6:8
Wachstumskrise
Nach dieser Phase der sehr schnellen Expansion gerät die Gemeinschaft in den 2000er Jahren in eine Wachstumskrise. Strukturelle Mängel in der Art der Leitung, der Form des Gemeinschaftslebens und der Identität der einzelnen Lebensstände zwingen die Gemeinschaft zu tiefgreifenden Reformen. Gleichzeitig wurde sie durch die Enthüllung des sexuellen Missbrauchs durch drei ihrer Mitglieder erschüttert. Daraufhin wurde ein langer Weg der Umstrukturierung eingeschlagen.
« Maranatha, ja komm, HERR Jesu! »
Offenbarung 22:20
Auf dem Weg zur "kirchlichen Familie des geweihten Lebens".
Dieser Weg endet im Juni 2011: Die Gemeinschaft wird von Erzbischof Le Gall von Toulouse als „Öffentliche Vereinigung von Gläubigen nach Diözesanrecht mit dem Ziel, eine kirchliche Familie des geweihten Lebens zu werden“ errichtet.
Dieser neue institutionelle Schritt verändert die Leitung der Gemeinschaft grundlegend und ermöglicht es, die Besonderheiten jedes Lebensstandes zu würdigen. Es wurden drei Zweige geschaffen: der Zweig der geweihten Brüder, der Zweig der geweihten Schwestern und der Laienzweig. Jeder Zweig hat einen Verantwortlichen, der Autorität über das Leben des Zweiges und die Betreuung seiner Mitglieder hat. Diese drei Zweige sind in einer einzigen Gemeinschaft zusammengefasst, die von einem Vorsitzenden geleitet wird. So folgt die kirchliche Familie einer kollegialen Regierungsform, in der die Zustimmung der verschiedenen Lebensstände erforderlich ist.
Am 12. November 2020 erteilte das römische Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens Bischof Le Gall die Befugnis, die Gemeinschaft der Seligpreisungen als „kirchliche Familie des geweihten Lebens“ nach Diözesanrecht zu errichten. Die Errichtung erfolgte am 8. Dezember, dem Hochfest der Unbefleckten Empfängnis.