Ursprünglich komme ich aus St. Germain-en Laye und ich bin der vierte von fünf Kindern einer katholischen praktizierenden Familie. So durfte ich meine Kindheit und Jugend in einem harmonischen und von der Liebe geprägten Elternhaus erleben. Ich war begeistert bei den Pfadfindern und liebte den Sport, vor allem das Segeln in der Bretagne. So wuchs ich behütet auf: ohne große Sorgen oder große Fragen, unterstützt durch meine Familie, meine Freunde und die Pfadfinder. Mein Glaube war jedoch oberflächlich, einfach einer von vielen Bausteinen meiner Erziehung. Als ich 21 Jahre alt war, bin ich für drei Jahre ins Ausland gegangen, um mein Studium zu beenden und zu arbeiten. Dieser Aufenthalt, weit weg von meiner Familie, war wie eine Entwurzelung, die schwerer war als ich vermutet hatte. So wurde es zu einer Etape, die mich zwangsläufig menschlich und geistlich reifen lies und die Gott wie ein Trampolin benutzte.
Zurück in Frankreich wurden mehrere kleine Ereignisse kleine Schritte zurück zu Gott: der Satz einer Person, der mich mitten ins Herz traf, eine von Gott gefügte Begegnung mit einem Priester und mein caritatives Engagement bei behinderten Kindern. All das führte mich schliesslich zum entscheidenden Wendepunkt: ich machte Exerzitien bei der Gemeinschaft der Seligpreisungen. Während dieser Tage habe ich eine innere Umwandlung und Erschütterung erlebt, was man eine Bekehrung nennt. Das was mir bis dahin weder möglich noch wünschenswert erschien, ist für mich ein Weg des Lebens und des Glückes geworden. Ich habe ganz klar den Ruf empfangen, Priester zu werden. Ich war verblüfft wie klar dieser Ruf war, den ich bei der Gemeinschaft der Seligpreisungen empfangen hatte. So habe ich Paris verlassen, um 1-2 Jahre in der Gemeinschaft zu leben. Für mich war klar, dass dies der Ort sei, denn Gott hatte mich dort wiedergefunden und gerufen. Ich bin nun seit 16 Jahren in der Gemeinschaft und inzwischen auch seit 6 Jahren Priester. Seit dem Tag, wo Gott mir diese Klarheit geschenkt hat hängt mein Glück allein von meiner Ganzhingabe an Gott ab. Diese erste Intuition, die ich während dieser kurzen Exerzitien empfangen habe, liegt jetzt lange Zeit zurück, aber sie bestätigt sich jeden Tag: Gott ist treu und die Quelle einer tiefen Freude.
Wenn Gott ruft, dann ist es für das Leben!